Jahresaufgabe: Lies ein Buch, in dem beste Freunde vorkommen.
Des Teufels Jägerin von Sandra Binder ist der erste Band der Teufel-Trilogie.
Es handelt von Toni, einer jungen Frau, die schon seit zehn Jahren im Dienste des Teufels steht. Sie ist eine seiner Kopfgeldjägerinnen. Sie fängt Unterweltler, die ihren Pakt mit dem Teufel
gebrochen haben und schickt sie zurück in die Hölle, damit Luzifer sie bestrafen kann. Sie ist eine der besten in ihrem Job, bis sie den Auftrag erhält, einen Nephilim (Sohn eines Engels) zu
töten. Was eigentlich ein Klacks für Toni sein sollte, stellt sich als immer schwieriger heraus, als sich der Engel Alek immer wieder zwischen Toni und den Nephilim wirft. Noch komplizierter wird
die Sache dann, als Luzifer einen zweiten Kopfgeldjäger auf die Sache ansetzt, aber diesmal wird Tonis Kopf gefordert (oder ihre Seele.)
Toni ist eine tolle Protagonistin. Sie ist leidenschaftlich, schlagfertig und wunderbar sarkastisch. Auch wenn nicht immer alles so rosig aussieht, verliert sie ihre Hoffnung nie ganz. Zwar möchte sie auch keine Zeit damit verschwenden, Umögliches möglich zu machen, aber sie versucht trotzdem, das zu schaffen, was möglich ist. Sie stösst diejenigen, die ihr wichtig sind, zwar oft von sich, aber im Grossen und Ganzen ist sie immer für ihre (wenigen) Freunde da und ist vor allem ihrem besten Freund Lestat gegenüber sehr loyal.
Aus Alek wird man nicht so ganz schlau, was wahrscheinlich daran liegt, dass er ein Engel ist. Menschliche Gefühle sind ihm unbekannt, weshalb alles neu für ihn ist, was er seit dem Zusammentreffen mit Toni empfindet. Er scheint ein gutes Herz zu haben und es ist interssant ihn bei seiner Entwicklung zu begleiten. Die menschlichen Gefühle in ihm brechen langsam durch die Oberfläche und seine neckende Art ist ganz zauberhaft, aber auch er hat mit so einigen Schwierigkeiten und inneren Konflikten zu kämpfen.
Tai tritt genauso unerwartet in Tonis Leben wie Alek und ruft bei ihr anfangs sogar ähnliche Gefühle hervor wie bei Alek, was auch ihn vor ein Dilemma stellt, denn sein Auftrag ist es, Toni zu töten. Da er sich aber in den störischen, vorlauten Rotschopf verliebt, fällt ihm sein Auftrag nicht gerade leicht. Zudem muss er noch auf seine kleine Schwester Vy Acht geben, die von seinem Job als Auftragsjäger ganz bestimmt nichts mitbekommen darf.
Tonis bester Freund Lestat ist ein echter Goldschatz, der durch die Geschichte hindurch stark über sich hinauswächst und all die Vorurteile, die man ihm gegenüber haben könnte, deutlich widerlegt. Auch wenn er lieber auf eine Party gehen würde, als in einen Kampf verwickelt zu werden, hält er Toni den Rücken frei und steht ihr bei allem bei.
Zu Beginn brauchte ich etwas länger, um in die Geschichte einzutauchen. Die Geschichte wird bis auf den Prolog und den Epilog immer aus der dritten Person erzählt, was mich anfangs etwas gestört hat, da ich normalerweise lieber Geschichten aus der ersten Person lese. Zudem war ich etwas verwirrt, da die Perspektiven immer wieder wechseln und ich keine Ahnung hatte, weshalb diese Personen für die Geschichte wichtig sein würden. Nachdem man aber mit all den Figuren vertraut war, mochte ich die Perspektivenwechsel ganz gerne. Die Geschichte aus verschiedenen Sichten zu verfolgen ist eines der Elemente, die ich an "Des Teufels Jägerin" schlussendlich am meisten gemocht habe. Alle Charaktere haben sich einen Platz in meinem Herzen erschlichen und ich freue mich schon riesig darauf den zweiten Teil zu lesen.
Die Geschichte an sich fand ich sehr spannend. Den Aspekt mit den Kopfgeldjägern fand ich sehr interessant und war neu für mich. Das Ende kam für mich persönlich aber nicht unebedingt überraschend (bis auf ein zwei Aspekte, auf die ich hier aber wegen Spoilergefahr nicht eingehen werde). So etwas in der Art habe ich schon erwartet, was es aber nicht schlecht macht. Ich bin sehr gespannt darauf, was sich daraus noch machen lässt.
★★★★